Die Bar
Die Bar klingt ein bisschen nach Die Mannschaft oder Das Auto, aber ein derartiges pseudomodernes Marketingschlagwortdreschen ist sehr un-Ulmerisch und deshalb auch hier nicht der Fall. Man geht in die Bar wie in die Wirtschaft oder zum Metzger, und mehr steckt auch nicht dahinter.
Die Bar selbst erfreut sich dementsprechend auch zweckmäßiger Schlichtheit, strahlt dabei aber auch Selbstbewusstsein aus: Alles, was nötig ist, ist da; was nicht da ist, ist auch nicht nötig. Dabei hat man inhaltlich sehr wohl die bewundernswerte Entscheidung getroffen, mehr zu machen als nötig, weil man nämlich den Andrang der feierwütigen Gesellschaft an diesem Fleckchen der Stadt auch mit bedeutend weniger inhaltlichem Aufwand hätte bewältigen können. Der qualitätsbewusste Gast nimmt dankbar zur Kenntnis, dass man in der Bar sein Geld nicht zwangsläufig auf die leichtest mögliche Art verdienen will und lässt sich alleine schon durch die opulente Backbar gerne vor die Qual der Wahl des nächsten Drinks stellen. Gerade die Whisky-Auswahl ist hervorragend, und die Drinks werden teils mit eigenen, hochwertigen Blends gemixt. Man genießt still und freut sich über die Vorstellung, wie viele Mojito-Liebhaber hier wohl schon auf den rechten Pfad des Old Cuban gelotst wurden.